Der kleine Rückenratgeber

Grundsätzlich gilt: Schon ein paar einfache Tipps können Kinderrücken beim Schulweg entlasten.

Neben dem passenden Schulranzen und ergonomischen Rückenteilen sollte auch auf die richtige Trageweise geachtet werden. Je näher und stabiler der Ranzen auf der Höhe der Schultern sitzt, umso schonender. Höhenverstellbare und möglichst gepolsterte Schultergurte sind hierzu zwingend notwendig. Zusätzlich müssen die Ranzen entsprechend gepackt werden, um so den Gewichtsschwerpunkt möglichst nah am Körper zu haben. Schwere Gegenstände wie z.B. Schulbücher sollten sich hierfür in Rückennähe befinden. Dies gleicht das Gewicht ein wenig aus und lässt die Kinder nicht nach hinten „überkippen“.

Ein festsitzender oder rollbarer Schulranzen hat noch einen weiteren Vorteil. Die Kinder können sich freier bewegen. Hierdurch wird die Rückenmuskulatur gestärkt, was wiederum vor Haltungsschäden der Wirbelsäule schützt. Sport ist immer noch die beste Prävention.

Kleine Schätze zu transportieren ist prinzipiell erlaubt, denn jedes Kind möchte seinen Freunden in der Schule mal Geburtstagsgeschenke oder besondere Fundstücke zeigen. Doch sollten diese Dinge nicht überhand nehmen und so für zusätzliches Gewicht sorgen. Hier ist tägliches Entrümpeln gefragt…

Oft hilft es, Lehrer auf das Gewichtsproblem aufmerksam zu machen. Denn viele Bücher, Hefte und Sportsachen müssen nicht ständig hin und her getragen werden. Gemeinsam könnte man über Unterbringungsmöglichkeiten in Form von Ablagefächern nachdenken.

„Doch nicht nur zu schwere Tornister könnten der Gesundheit schaden – auch falsch sitzende Last“, warnt Kinderarzt Jürgen Hoffart, Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz. „Häufig liegt der Ranzen nicht am Rücken an oder sitzt zu tief.“ Dann zögen sie das Gewicht vom Rücken weg und belasten so die Wirbelsäule.

Focus vom 26.08.2006